Für uns ist Wohnen ein Menschenrecht, das muss man sich nicht verdienen. Daher erhalten die Teilnehmenden einen eigenen, unbefristeten Mietvertrag, mit den damit verbundenen Rechten und Pflichten. Der Zugang zum Wohnraum ist von Projektseite nicht an bestimmte Bedingungen (z. B. die Bereitschaft zur Verhaltensänderung) geknüpft. Daher droht auch nicht der (erneute) Verlust des Wohnraumes, wenn bestimmte Ziele nicht erreicht werden.
Unsere Unterstützung und Beratung orientiert sich am Bedarf der Teilnehmenden. Sie selbst formulieren die Ziele und wir unterstützen bei der Zielerreichung. Dabei entscheiden die Teilnehmenden frei über den Weg und die Gangart. Wir respektieren ihre Entscheidungen.
Der Wohnraum und das Unterstützungsangebot sind getrennt voneinander zu betrachten. Wenn Teilnehmende die Wohnung verlieren, können sie weiterhin unterstützt und beraten werden. Wer die Hilfe beendet, darf auch weiterhin in der Wohnung verbleiben.
Wir möchten durch einen ressourcenorientierten Ansatz bewirken, dass die Teilnehmenden eigene Bewältigungsstrategien entwickeln können, um ihre Lebensqualität (subjektiv) zu verbessern. Dabei spielen Themen wir physische und psychische Gesundheit, aber auch gesellschaftliche Teilhabe und Empowerment eine wichtige Rolle.
Um den eigenen Zielen näher zu kommen oder um das individuelle Wohlbefinden zu steigern, versuchen wir den Teilnehmenden Wege aufzuzeigen, um schädigende Einflüsse zu reduzieren. Wir knüpfen jedoch keine Bedingungen (wie z. B. eine Abstinenzabsicht) an den zur Verfügung gestellten Wohnraum.
Wir arbeiten grundsätzlich nicht mit Zwang oder Sanktionen. Wir unterstützen die Teilnehmenden entsprechend ihres individuellen Bedarfs durch Hilfe zur Selbsthilfe.
Die Teilnehmenden stehen im Mittelpunkt. Das Unterstützungsangebot richtet sich an ihren Wünschen und Bedürfnissen aus.
Wir unterstützen und beraten die Teilnehmenden entsprechend der individuellen Bedürfnisse so lange wie sie es möchten und benötigen.
Quelle: Housing First Guide Europe